Mitgliederversammlung am 1. März 2025

Am Samstag, dem 1. März 2025, hat im Restaurant le Caballin auf der Rheininsel bei Breisach

unsere jährlichen Mitgliederversammlung stattgefunden.

Da Patrick Kerber nach 13 Jahren als Vorsitzender unseres Vereins wegen seiner starken beruflichen Belastung nicht mehr kandidiert hat, hatten Vincent Denefeld und Hannes Linck beschlossen, sich in Zukunft den Vorsitz teilen. Deshalb gab es entsprechend dem französischen Vereinsrecht zunächst eine außerordentliche Mitgliederversammlung, die die vom Vorstand vorgeschlagenen entsprechenden Änderungen der Satzung beschlossen hat.

Nach den Grußworten einiger anwesender Politiker:innen gab der Vorstand einen ausführlichen Bericht zum Stand des Projektes Freiburg-Colmar-Bahn und zu den vielfältigen eigenen Aktivitäten für die Bahnverbindung.

Dazu gehörten auch verschiedene Initiativen – in Kooperation mit VCD und FNAUT – um vor einer Inbetriebnahme der Bahn die derzeit wenig attraktive Busverbindung zwischen Breisach und Colmar durch zusätzliche Direktverbindungen besonders für Berufspendler:innen und Auflügler:innen interessanter zu machen. Der Vorstand zeigte sich optimistisch, dass zum September 2025 hier deutliche Verbesserungen umgesetzt werden.

Nach der Entlastung des alten und der Wahl des neuen Vereinsvorstandes wurde einstimmig eine Resolution verabschiedet, die die Position des Vereins zum Fortgang des Projektes und seine Forderungen für seine rasche Umsetzung zusammenfasst.

Außerdem wurden verschieden Aktivitäten für das Jahr 2025 angekündigt wie eine öffentliche Veranstaltung mit Politik und Verwaltungen Anfang Juli 2025 und ein großes Bahnfest Ende September 2025. So soll das Projekt weiter in der Diskussion gehalten und die Politik beider Länder verstärkt motiviert werden, die notwendigen Kompromisse zu finden, um eine Inbetriebnahme bis spätestens 2033 möglich zu machen.

Bei der Vorstandssitzung am 17. März wurden Vincent Denefeld (Colmar) und Hannes Linck (Freiburg) zu Co-Vorsitzenden sowie Elie Vornarb zum Schatzmeister und Nadine Meyer zur Schriftführerin gewählt.

Die ausführliche Präsentation für die Mitgliederversammlung sehen Sie hier.

TRR fordert Auflösung der Blockaden bei der Freiburg-Colmar-Bahn

Kurz vor der Sitzung der binationalen Planungsgruppe COPIL am 6. November 2024 bezieht der Verein Trans Rhin Rail noch einmal Position und hofft, dass das wichtige Projekt nun rasch Fahrt aufnimmt.

« Wir hoffen natürlich, dass man sich aufgrund der bei der Sitzung vorgestellten « Dritt-Studie » endlich auf realistische Nutzerzahlen einigt. Und dass sich damit endlich die Blockaden lösen, die das für die Region so wichtige Bahnprojekt seit Jahren verzögern », so Hannes Linck vom TRR-Vorstand.

Dafür müssen sich die beiden Länder auch endlich auf einen gemeinsamen Weg der Finanzierung einigen. So muss sich aus Sicht des Vereins vor allem die Bundesregierung bewegen, die bisher nicht bereit war, gemeinsam mit Frankreich eine für beide Seiten mögliche EU-Finanzierung voranzubringen.

Um die Realisierung leichter zu machen, müssen laut TRR auch die Gesamtkosten des Projekts vermindert werden. Dafür sollte einerseits der – sicher wichtige – 2-gleisige Ausbau Freiburg-Breisach aus dem Projekt herausgenommen werden. Da vom Bundesverkehrsministerium immer wieder betont wird, dass genügend GVFG-Mittel vorhanden seien, sollte dieser Ausbau auf diesem Wege separat finanziert werden.

So könnte zunächst der Abschnitt zwischen Breisach und Colmar umgesetzt werden, der Verkehr könnte auch für die ersten Jahre mit einem Umstieg am selben Bahnsteig in Breisach aufgenommen werden, falls noch nicht  genügend 2-System-Züge zur Verfügung stehen. Und bevor die Gleis-Kapazität auf deutscher Seite ausgebaut ist. Denn das dass lange dauern kann, hat man ja beim letzten Ausbau der Breisgau-S-Bahn gesehen.

Auf französischer Seite sollte dringend eine Lösung gefunden werden, um Mittel für den Ersatz von Bahnübergängen durch kostenspielige Brücken oder Unterführungen einzusparen. Zwischen Freiburg und Breisach funktioniert ja seit langem problemlos ein halbstündiger S-Bahn-Verkehr mit niveaugleichen Übergängen. Das sollte doch auch im Elsass klappen.

Und angesichts der Zerstörung der Rheinbrücke durch deutsches Militär am Ende des 2. Weltkriegs setzt sich der Verein dafür ein, dass Deutschland die Hälfte der Kosten für die neuen Brücken über Rhein, Canal d’Alsace und das Wasserkraftwerk übernimmt.

« Da die Politik sich auf allen Ebenen und in beiden Ländern immer wieder für das Bahnprojekt ausspricht, sollte sie nun endlich auch entschlossene Schritte gehen, um es in absehbarer Zeit zu realisieren », so Hannes Linck vom TRR-Vorstand.

TRR fordert rasche Umsetzung eines kostengünstigen Express-Busses zwischen Breisach und Colmar

Mit dem Thema Expressbus Breisach-Colmar beschäftigen sich Öffentlichkeit und Politik schon sehr lange. Immer wieder wurde eine Realisierung verschoben. Zuletzt soll das Projekt eines "Busses von hohem Niveau" (BHNS) auch daran gescheitert sein dass sich die östlich von Colmar gelegene Gemeinde Horbourg-Wihr geweigert hat, in ihrer Ortsdurchfahrt Platz für die notwendigen Busspuren einzuräumen.

Schon vor vielen Jahren haben allerdings der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Verein TransRhinRail und der französische Fahrgastverband FNAUT eine viel günstigere Lösung für das Problem vorgeschlagen, die ohne teure Umbauarbeiten in und um Colmar auskommen würde. Diese Lösung wurde von den Vereinen seit 2023 erneut der Région Grand Est unterbreitet:

Durch eine Direktfahrt der Schnellbusse auf der D415 ohne Durchfahrt durch Neuf-Brisach und die anderen Orte an der Strecke bis zum Kreisverkehr zwischen Andolsheim und Horbourg-Wihr könnte viel Fahrtzeit eingespart werden. Danach könnte die stauanfällige Ortsdurchfahrt von Horbourg-Wihr vermieden werden, indem die Busse nach Südwesten abbiegen und dann direkt auf den Colmarer Bahnhof zufahren. Dieser könnte so ab Breisach in ca. einer halben Stunde erreicht werden.

Diese Lösung haben die drei Vereine bereits im November 2023 in einem persönlichen Gepräch dem für Verkehr zuständigen Vize-Präsidenten der Région Grand Est Thibaud Philipps vorgestellt. Dieser zeigte sich damals sehr aufgeschlossen und stellte ein Umsetzung für den Herbst 2024 in Aussicht. Dazu kam es leider nicht. In einem weiteren Gespräch mit den leitenden Beamten der Région für den ÖPNV wurde der Bus für dasFrühjahr in Aussicht gestellt, Ende Februar sollte ein erneutes Gespräch mit den Vereinen stattfinden. Dieses wurde leider inzwischen wieder abgesagt.

Die Vereine und viele Betroffene können nach wie vor nicht verstehen, warum die Région sich offensichtlich weiter dieser günstigen Lösung verwiegert, die schnell viel mehr Attraktivität der Verbindung für Touristen, Arbeitnehmer und Schüler schaffen könnte. Und warum sie weiter an der viel teureren BHNS-Lösung festhält, deren Verwirklichung auch immer weiter verschoben wird. Schließlich sollte das Geld für den Bau der Freiburg-Colmar-Bahn aufgespart werden.

Zur Anbindung der Innenstadt von Colmar an den Bahnhof verkehrt übrigens seit diesem Jahr ein kostenloser Pendelbus, mit dem man alle Sehenswürdigkeiten erreichen kann.