Kurz vor der Sitzung der binationalen Planungsgruppe COPIL am 6. November 2024 bezieht der Verein Trans Rhin Rail noch einmal Position und hofft, dass das wichtige Projekt nun rasch Fahrt aufnimmt.
« Wir hoffen natürlich, dass man sich aufgrund der bei der Sitzung vorgestellten « Dritt-Studie » endlich auf realistische Nutzerzahlen einigt. Und dass sich damit endlich die Blockaden lösen, die das für die Region so wichtige Bahnprojekt seit Jahren verzögern », so Hannes Linck vom TRR-Vorstand.
Dafür müssen sich die beiden Länder auch endlich auf einen gemeinsamen Weg der Finanzierung einigen. So muss sich aus Sicht des Vereins vor allem die Bundesregierung bewegen, die bisher nicht bereit war, gemeinsam mit Frankreich eine für beide Seiten mögliche EU-Finanzierung voranzubringen.
Um die Realisierung leichter zu machen, müssen laut TRR auch die Gesamtkosten des Projekts vermindert werden. Dafür sollte einerseits der – sicher wichtige – 2-gleisige Ausbau Freiburg-Breisach aus dem Projekt herausgenommen werden. Da vom Bundesverkehrsministerium immer wieder betont wird, dass genügend GVFG-Mittel vorhanden seien, sollte dieser Ausbau auf diesem Wege separat finanziert werden.
So könnte zunächst der Abschnitt zwischen Breisach und Colmar umgesetzt werden, der Verkehr könnte auch für die ersten Jahre mit einem Umstieg am selben Bahnsteig in Breisach aufgenommen werden, falls noch nicht genügend 2-System-Züge zur Verfügung stehen. Und bevor die Gleis-Kapazität auf deutscher Seite ausgebaut ist. Denn das dass lange dauern kann, hat man ja beim letzten Ausbau der Breisgau-S-Bahn gesehen.
Auf französischer Seite sollte dringend eine Lösung gefunden werden, um Mittel für den Ersatz von Bahnübergängen durch kostenspielige Brücken oder Unterführungen einzusparen. Zwischen Freiburg und Breisach funktioniert ja seit langem problemlos ein halbstündiger S-Bahn-Verkehr mit niveaugleichen Übergängen. Das sollte doch auch im Elsass klappen.
Und angesichts der Zerstörung der Rheinbrücke durch deutsches Militär am Ende des 2. Weltkriegs setzt sich der Verein dafür ein, dass Deutschland die Hälfte der Kosten für die neuen Brücken über Rhein, Canal d’Alsace und das Wasserkraftwerk übernimmt.
« Da die Politik sich auf allen Ebenen und in beiden Ländern immer wieder für das Bahnprojekt ausspricht, sollte sie nun endlich auch entschlossene Schritte gehen, um es in absehbarer Zeit zu realisieren », so Hannes Linck vom TRR-Vorstand.